SEAL Daddies: Sammelband by Mia Kingsley

SEAL Daddies: Sammelband by Mia Kingsley

Autor:Mia Kingsley [Kingsley, Mia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Daddy Romance


Kapitel 2

Emmy

Obwohl es lächerlich war, schlich ich geduckt zu meinem Auto, kletterte schnell hinters Steuer und atmete erst aus, als ich die Stadtgrenze hinter mir gelassen hatte.

Das neue Ladekabel für meinen Laptop lag auf dem Beifahrersitz. Wenn ich es nicht so dringend benötigt hätte, wäre ich wahrscheinlich in meinem Versteck geblieben. Die Straße lag einsam und verlassen in der Dämmerung da, aber ich schaute trotzdem alle zwanzig Sekunden in den Rückspiegel, um sicherzugehen, dass mir niemand folgte. Ich wagte es nicht einmal, mir auszumalen, was mein Vater mit mir veranstaltete, wenn er mich fand.

Eines stand fest: Ich musste die Stadt verlassen. Und zwar schnell. Doch dazu brauchte ich einen Job, und um die Stellenanzeigen zu lesen und mich zu bewerben, musste ich den Akku meines altersschwachen Laptops laden. Sonst hätte ich mich sicher nicht vom Fleck bewegt.

Die alte Farm, die ich als Versteck benutzte, lag mehr als eine halbe Stunde von der Stadt entfernt mitten im Nirgendwo. Bisher war mir nie jemand auf dem Hin- oder Rückweg begegnet, als ich die Farm noch im Zuge meiner üblichen Runde besucht hatte. Damals, als mein Leben noch in Ordnung gewesen war.

Ich seufzte und schaute erneut in den Rückspiegel. Immer noch nichts.

Es war erst drei Wochen her, dass ich das miese Spiel meines Vaters durchschaut hatte, doch für mich fühlte es sich an wie ein anderes Leben.

Solange ich denken konnte, hatte ich für und mit meinem Vater gearbeitet. Er betrieb einen Hausmeisterservice und bot Objektpflege an – oder zumindest hatte ich das geglaubt.

Da ich fürs College sparte, hatte ich nach der Schule angefangen, Vollzeit für ihn zu arbeiten. Wahrscheinlich hätte ich einen Kredit aufnehmen können, aber es erschien mir sinnvoller zu sparen, statt Schulden anzuhäufen, und wenn ich ehrlich war, hatte ich auch Hemmungen gehabt, die Stadt und meinen Dad zu verlassen. Er war nach dem Tod von Mom alles gewesen, was ich noch hatte, und die Vorstellung, ihn allein zu lassen, war merkwürdig gewesen.

Der Job war ziemlich simpel gewesen, da ich die meiste Zeit bloß hinterm Steuer sitzen musste. In einem Radius von siebzig Meilen um Pemperton, Iowa, herum fuhr ich leer stehende Gebäude ab und ging sicher, dass alles in Ordnung war. Ich lüftete, schaute nach der Post und sorgte im Winter dafür, dass kein Wasser in den Leitungen fror. Bisher war nie etwas Aufregendes bei meinen Runden passiert. Mein Highlight war es schon, wenn ich die Vorratsschränke mit haltbaren Lebensmitteln aufstocken durfte, weil die Besitzer des Hauses bald zurückkamen.

Dann und wann versorgte ich die Crew meines Vaters, die aus Gärtnern, Handwerkern und Malern bestand, mit Materialien und beendete meine Runde.

Materialien. Dass ich nicht lachte.

Ich hatte es nie infrage gestellt, wenn mein Vater mir einen Karton gereicht und mich gebeten hatte, ihn zu dieser oder jener Adresse auf meiner Route zu bringen, weil seine Leute ihn brauchten.

Wäre mir nicht vor drei Wochen einer der Kartons heruntergefallen und aufgeplatzt, würde ich immer noch – wie eine Idiotin – Drogen schmuggeln.

Statt neue Werkzeuge oder Farben zu seinen Männern zu kutschieren, wie ich immer angenommen hatte, brachte ich ihnen in regelmäßigen Abständen Gras und Crystal Meth.



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